Spy School--Giftige Dosis by Jonas Boets

Spy School--Giftige Dosis by Jonas Boets

Autor:Jonas Boets
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: cbj TB
veröffentlicht: 2018-06-05T00:00:00+00:00


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Wie ein Dieb in der Nacht – Tag 4

Sam machte sich bettfertig. Er hatte gerade seine Zähne geputzt und zog sich nun aus. Der Tag war schnell vorbeigegangen. Wieder ein Tag weniger für Autumn und August. Mittlerweile drängte die Zeit. Wenn January nicht bald mit einer Lösung ankam, würden sie rettungslos verloren sein.

Und vielleicht auch noch andere. Sam hatte noch nicht vergessen, wie entgeistert Summer aussah, als April ihm etwas ins Ohr geflüstert hatte. Seither hatte er Summer nirgends mehr gesehen. Sam spürte, dass etwas nicht in Ordnung war.

Bei Herrn July hatte Sam am Nachmittag gelernt, wie er sich aus einem Raum befreien konnte, der mit einem Schieberiegel verschlossen war. Dieses Jahr nahmen sie alle Typen von Schlössern durch: von Vorhängeschlössern über elektronische und normale Schlösser bis hin zu Gittern, die aus tödlichen Laserstrahlen bestanden. So vergrößerte sich ihre Chance zu entkommen, sollten sie jemals irgendwo von einem Verbrecher eingeschlossen werden.

Ein Schloss mit Schieberiegel konnte man relativ einfach öffnen. Natürlich gab es zunächst die brutale Methode, bei der man mit der Schulter so fest gegen die Tür stieß, dass das Schloss aufsprang. Diese Methode war in hohem Maße abhängig von der Stärke des Schlosses und der Tür sowie von der Kraft der Schulter. Außerdem verursachte sie viel Lärm, daher hatte July auch noch andere Methoden erklärt.

Am tollsten war die Magnetmethode. Viele Geheimagenten hatten einen starken Magneten in der Tasche, der für verschiedene Zwecke verwendet werden konnte. Beinahe alle Schieberiegel bestanden aus Eisen. Man brauchte also nur den Magneten an die Tür zu halten und das Schloss auf der anderen Seite der Tür aufzuschieben. Sobald man draußen war, konnte man die Tür wieder verriegeln, sodass die Wachen rätselten, wie der Gefangene entkommen war, ohne etwas zu zerstören.

Sam machte das Licht aus und legte sich auf sein Bett. Er wusste schon, dass er noch mindestens eine Stunde wach liegen würde. Erst einmal musste er in seinem warmen Bett eine angenehme Position finden und irgendwie seinen Kopf leer bekommen. Aber das war nicht gerade einfach. Sam fühlte sich, als würde er versuchen, auf einer heißen Herdplatte einzuschlafen.

Sam war nicht der Einzige, der mit Schlaflosigkeit zu kämpfen hatte. In den letzten Tagen liefen immer mehr Schüler mit dunklen Ringen unter den Augen herum. Und der Schlafmangel sorgte dafür, dass sie alle empfindlicher wurden. Jede Kleinigkeit konnte im Nu zu Aufregung und Streit führen.

Plötzlich spitzte Sam die Ohren. Er hatte gehört, wie ein Stück von seinem Zimmer entfernt eine Tür geöffnet worden war. Wer war denn um diese Uhrzeit noch unterwegs?

Die Leuchtziffern seines Radioweckers zeigten Mitternacht an. Normalerweise lief um diese Zeit niemand mehr in den Gängen herum. Es sei denn, jemand musste zur Toilette. Vielleicht war das ja der Grund. Vielleicht machte ihn die ganze Situation so verrückt, dass er schon aufschreckte, wenn jemand nur dem Ruf der Natur folgte.

Aber vielleicht auch nicht.

Sam sprang aus dem Bett, zog sich schnell ein T-Shirt über und schlüpfte in eine Hose. Er öffnete die Tür und sah auf den Gang hinaus. Weder links noch rechts war etwas zu sehen.



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